Der bürgerliche Rechtsstaat ist ein Instrument des Patriarchats und keine / kaum Hilfe im Kampf gegen sexualisierte /patriarchale Gewalt. Deswegen ist es wichtig Betroffene zu hören und mit ihnen solidarisch zu sein. Ihre Wünsche zu achten und sie zu unterstützen, wo wir alle nur können. Dieses Statement ist anlässlich einer Veröffentlich auf zwei Blogs der…
Unsere Solidarität gilt den Betroffenen!
Wir stehen an der Seite von Betroffenen sexualisierter Gewalt und werden ihre Wünsche selbstverständlich umsetzen. Wir danken den Betroffenen für ihren Mut und senden viel Kraft und Solidariät! #defma2023 #wien
Patriarchaler Rechtsstaat
Der bürgerliche Rechtsstaat – auf den sich gerade so viele berufen – ist nichts anderes als ein Instrument des Patriarchats. Er dient der Erhaltung des Status Quo, als Gewissensberuhigung für bürgerlich-liberale Herzen, dass es sowas wie Recht und Gerechtigkeit gäbe.
Aber das ist für viele einfach nur eine Lüge. Die Justiz ist sexistisch, rassistisch, klassistisch und LGBTIQA*-feindlich.
Ganz besonders für Betroffene von sexualisierter / patriarchaler Gewalt, ist der Eckpfeiler ihres Rechtsstaates „im Zweifel für den Angeklagten“, eine Katastrophe, denn ihre Aussage wird grundsätzlich in Zweifel gezogen. Täter hingegen profitieren vom Rechtsstaat.
Deswegen ist es eine hinlänglich bekannte Taktik von Tätern, sobald sie mit Vorwürfen oder Anklagen konfrontiert sind, mit (Gegen)klagen und Anzeigen zu kontern.
Sie wissen, sie können sich eben auf einen patriarchalen Justizapparat verlassen. Finanziell oft besser gestellt, können sie Betroffene rechtlich einschüchtern. Das wird sich auch nicht so schnell ändern, denn gerade ÖVP und FPÖ sehen Unterstützungen für Betroffene als Angriff auf ihr patriarchales Weltbild.
Betroffene unterstützen!
Den Rechtsstaat zu hinterfragen, ist eine Kernaufgabe einer emanzipatorischen Linken. Weil eben auch linke Szenen nicht frei von sexualisierter / patriachaler Gewalt sind, gibt es Ansätze und Konzepte wie ein Umgang damit aussehen kann. Konzepte wie Defma (Definitionsmacht) oder Transformative Gerechtigkeit sind solche Beispiele.
Nicht perfekt, aber angesichts der gesellschaftlichen Realitäten notwendig. Es geht darum Betroffene nicht im Stich zu lassen und antipatriarchale Parolen nicht zu leeren Phrasen verkommen zu lassen.
Deswegen ist es wichtig Betroffene zu hören und mit ihnen solidarisch zu sein. Ihre Wünsche zu achten und sie zu unterstützen, wo wir alle nur können.
Es kann nicht sein, dass sich Betroffene in linken Räumen und Zusammenhängen (noch) unsicher(er) fühlen müssen und sich letztendlich zurückziehen, während sich Täter sorglos bewegen können.
Insofern stellen wir sicherheitshalber nochmal klar: Wir achten die Wünsche von Betroffenen und dulden keine Täter bei unseren Veranstaltungen oder in Räumen wo wir (temporär) Verantwortung übernehmen. Selbstverständlich gibt es auch keine Zusammenarbeit, egal wie viele Follower und wie gut vernetzt!
Alerta Feminista!
Dieses Statement ist anlässlich einer Veröffentlich auf zwei Blogs der Unterstützer_innengruppe defma2023 (auf blackblogs.org und noblogs.org) entstanden.
Für den Text der Unterstützer_innengruppe gilt eine deutliche Content-Warnung. Bitte achtet auf eure Ressourcen und ganz besonders aufeinander, denn leider können die Beschreibungen für viel zu viele Personen sehr triggernd sein. Achtet die Wünsche der Betroffenen, insbesondere der Anonymität, denn sie dient ihrem Schutz!
#defma2023 #wien
Rosa Antifa Wien via Instagram {Stand: 03.09.2023}