Buchvorstellung, Gespräch und Diskussion am Mittwoch 6.11. im Café Sabotage. Das Konzept „Gojnormativität“ erlaubt ein „anderes“ Sprechen über Antisemitismus – auch über jenen in linken und queer-feministischen Kontexten. Wir diskutieren darüber, wie sich aus diesem Blickwinkel die aktuelle Welle offen antisemitischer Angriffe analysieren lässt und wollen gemeinsam über Handlungsmöglichkeiten nachdenken.
Gojnormativität. Warum wir gerade jetzt anders über Antisemitismus sprechen müssen
Mit ihrem (in 1. Auflage 2021 erschienenen) Buch Gojnormativität intervenieren die Autorinnen Judith Coffey und Vivien Laumann in deutschsprachige Debatten über Antisemitismus. „Anders“ über Antisemitismus zu sprechen, bedeutet Kritik an der Selbstverständlichkeit zu üben, mit der auch in linken Zusammenhängen Gojischsein (=Nichtjüdischsein) als Normalfall vorausgesetzt wird. So werden jüdische politische Perspektiven unsichtbar gemacht. Antisemitismus als konkrete Diskriminierung und Bedrohungserfahrung lässt sich nicht thematisieren.
Wir sprechen mit Judith Coffey darüber, wie sich aus diesem Blickwinkel die aktuelle Welle von offen antisemitischen Angriffen – gerade durch sich als links, anti-rassistisch oder queer-feministisch verstehende Personen und Gruppen – analysieren lässt.
Wieso werfen Feminist_innen den Grundsatz der Definitionsmacht über Bord, wenn die Opfer sexualisierter Gewalt Jüdinnen:Juden oder Israelis sind? Lässt sich erklären, wieso Aktivist:innen, die ihrem Selbstverständnis nach links sind, ihre angebliche Kritik an Handlungen der israelischen Regierung nicht nur auf die gesamte israelische Bevölkerung, sondern auf jede:n einzelne:n Jüdin:Juden projizieren und damit antisemitische Angriffe weltweit legitimieren? Wie lässt sich die hier betriebene Täter:innen-Opfer-Umkehr verstehen, die islamistische Mörderbanden in Schutz nimmt oder gar feiert?
Wir wollen an diesem Abend aber auch mit euch über Handlungsmöglichkeiten sprechen: Wie kann eine solidarische Praxis gegen Antisemitismus geschaffen werden?
Wie immer im Café Sabotage gibt es außerdem Essen, Getränke und Raum zum Plaudern und Vernetzen.
Mittwoch 6.11.2024
Veranstaltungsbeginn: 19:00
in der w23, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien (die Stiege halb hinunter Richtung Tiefer Graben)
★ Café Sabotage – Kapitalismus und Patriarchat sabotieren! ★
Jeden 1. und 3. Mittwoch
Open Door 17:00
ℹ️ Rat und Tat 📢
🍲 Küfa & 🍹 Drinks
🍿 Filmabende 🎤 Diskussionen 🔨 Workshops uvm
🏴 Open Door 17:00
🚧 Beratungsbeginn 18:00
📣 Veranstaltungsbeginn 19:00
Offen bis ca 22:00 (oder solange wir Lust haben)💤
w23 – Wipplingerstraße 23, 1010 Wien
Barierreinfos w23