Rechtsextremismus: Österreich auf "Rechtskurs" bringen
Dr. Karl Steinhauser versucht wieder einmal, mit seinen Verschwörungstheorien ins Parlament zu kommen. Die Schlagzeile auf seiner jüngsten Großaussendung "Secret News" lautet großspurig: "Nicht Dr. Haider - er bringt Österreich auf Rechtskurs!"
Dr. Karl Steinhauser hat schon oft versucht ins Parlament zu kommen. Einmal ist es ein "Bürgerschutzkomitee", ein anderes mal eine Christlich-Demokratische Partei (CDP) und nun schon seit längerer Zeit eine "Österreich Partei" (ÖstP) mit der der selbsternannte Aufdeckungsjournalist ins Parlament einziehen, und seinen SpenderInnen Geld rausziehen will. All diesen Organisationen verpaßte Steinhauser kürzlich ein "Studio Österreich", das er am 17. September in der Westbahnstraße 5 im 7. Wiener Gemeindebezirk eröffnete, und das nun auch Sitz der "Akademie für angewandte Publizistik", sowie der "Public Motivations Agency" ist. Auf der Titelseite seiner Kandidaturankündigung fordert der "Autor sensationeller Aufdeckungsbücher wie >Banken & Banditen<, Vorsitzender der >National Europäischen Union< und Spitzenkandidat der >Österreich Partei< (ÖstP) bei der Nationalratswahl 1999": "Schluß mit dem Bankensozialismus in Österreich!"
Steinhauser preist seine ÖstP als " heimattreue Alternative zu Jörg Haiders FPÖ" an und meint zu seinem Nationalbekenntnis auch gleich noch seine Wirtschaftskompetenz unter Beweis stellen zu müssen. Schließlich hatte Steinhauser schon zusammen mit seinem Freund Bela Rabelbauer ein Anti-Steuer-Volksbegehren organisiert.
Steinhausersche Wirtschaftskompetenz hört sich dann so an: " Die zinsräuberischen Banken und die extrem perverse Steuerpolitik der sozialistischen Steigbügelhalter der amerikanischen Hochfinanz in Europa sind die wahren Ursachen des wirtschaftlichen und moralischen Niedergang unseres Landes".
Im Manifest seiner Österreich Partei fordert Steinhauser u.a.:
" ...Schluß mit der staatlichen Förderung von Schmier-, Schmutz- und Verschandlungskünstlern; Schluß mit dem Humanitätsgetue für Schwerverbrecher;...Schluß mit der Abschaffung der zur wirksamen Bekämpfung des organisierten Verbrechens unerläßlichen Grenzkontrollen; Schluß mit der Beihilfe zur Massenheimatflucht aus ärmeren Ländern nach Österreich; Schluß mit der öffentlichen Propagandierung von Brutalität und Perversität; Schluß mit der systematischen Unterminierung von Recht, Moral und Ordnung; Schluß mit der Verharmlosung von Abtreibung...; Schluß mit der Diffamierung heimattreuer Österreicher als Rechtsextremisten und Neonazis; Schluß mit der inländerfeindlichen Politik in Österreich", um zum Schluß auch noch die " Degradierung der einstigen Weltmacht Österreich zur wirtschaftlichen und kulturellen Deponie der amerikanischen Hochfinanz" anzuprangern.
In seiner Zeitung "Secret News (1/99)" bewirbt er denn auch konsequenterweise die, übrigens von seinem eigenen Verlag (Edition Secret News) herausgegebenen, berüchtigten "Protokolle der Weisen von Zion" folgendermaßen: "Noch nie hat jemand die wahren Hintergründe des Weltjudentums dermaßen schonungslos aufgedeckt, wie der Autor dieses sensationellen Tatsachenberichtes".
Bleibt nur zu hoffen, daß der faschistische Weltverschwörungstheoretiker, der überall (jüdische) amerikanische Hochfinanz und Freimaurer am Werk sieht, keinen größeren Erfolg hat, wie bei den letzten Nationalratswahlen, bei denen er überhaupt die Kandidatur schaffte. 1990 erhielt er gerade genug Unterstützungserklärungen, um als CDP in zwei Bundesländern antreten zu können, und bekam dort nur wenige tausend Stimmen zusammen. Der Versuch bei den Nationalratswahlen 1994 wie heute als Österreich Partei einzuziehen scheiterte schon am Sammeln der Unterstützungserklärungen.