Nazis in Schweden und Dänemark
Am 28. Juni detonierte im Stockholmer Vorort Nacka eine Autobombe. Im Auto saßen ein bekannter schwedischer Antifaschist, und sein achtjähriger Sohn. Beide wurden durch die Druckwelle mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert und erlitten lebensbedrohliche Verletzungen. Dem Anschlag waren monatelang Drohungen der Faschisten vorangegangen, denen auch einige kürzlich begangene Waffendiebstähle, Banküberfälle und die Erschießung zweier Polizisten zuzurechnen sind. Die kadermäßig organisierten Nazis in Stockholm und Umgebung sind nach Meinung der AntiFascistisk Aktion-Stockholm zwar nicht mehr als eine zweistellige Zahl, aber gut vernetzt, bewaffnet und extrem gewaltbereit, desweiteren können sie auf eine größere Zahl von Mitläufern zurückgreifen.
Am 7. August 99, zehn Tage vor dem von Nazis feierlich begangenem Todestag des Kriegsverbrechers Rudolf Hess, veranstaltete die schwedische NSF (Nationalsozialistische Front) zwei Aufmärsche in den Kleinstädten Vaxjö und Nybro mit jeweils ca. 50 TeilnehmerInnen. Der frühe Termin hängt wahrscheinlich mit den schlechten Erfahrungen mit antifaschistischen Gegenmobilisierungen zum Hess-Gedenktag zusammen, die die Faschos in den letzten Jahren machen mußten. Am gleichen Wochenende hielt die dänische "Blood & Honour" ihren Hess-Marsch mit etwa 100 Leuten im Dorf Svendborg auf der Insel Fyn, wo sie auch über einen sogenannten. "Bunker" verfügt, ab. Für den 14. August hatte die DNSB (Dänische nationalsozialistische Bewegung) eine Demo in einem Vorort von Kopenhagen angekündigt. Daraus wurde nichts, da sich vor dem Bunker der Nazis, dem Treffpunkt für die Demo, ca. 400 AntifaschistInnen versammelt hatten, weshalb es nur ca. 15 Faschos bis zum Bunker schafften, und es dann vorzogen dort zu bleiben. Eine weitaus größere Veranstaltung fand ebenfalls am 14. 08. in der schwedischen Stadt Boräs statt, wo sich über 400 Naziskins zu einem "white power" Musikfestival mit dem Titel "Holmgäng 99" getroffen hatten. Bei der Gegendemonstration mit einigen hundert TeilnehmerInnen wurden 3 Antifas verhaftet und ein Polizist verletzt.
Aufgrund der ansteigenden Gewalttaten seitens der Neonazis fand schon am Freitag den 13. eine Antifademo in Stockholm statt. Das Datum stellte sich als Unglückstag für eine Gruppe von Nazis heraus, die auf 300 von der Route abgewichene DemonstrantInnen traf und von diesen ins Wasser verfrachtet wurde!
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