30.03.2000

Grussbotschaft an den österreichischen Widerstand

(aus Bern)

(Bern, 30.3.2000)

Hallo liebe Leute in Österreich!

Ihr seid nicht alleine - während Ihr in Wien und anderswo gegen Haider und die FPÖ-Beteiligung an der Regierung protestiert, protestieren wir hier in Bern und anderswo gegen den Empfang von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel durch die Schweizer Regierung. Uns geht es wie Euch - wir haben keinen Sprung in der Schüssel! Wir wehren uns gegen die Achse Bern-Wien.

Wir haben am 8. März gegen den Empfang von Aussenministerin Ferrero-Waldner demonstriert, wir haben am 27. März gegen die Teilnahme von Ferrero-Waldner am Europaforum in Luzern protestiert.

Heute Donnerstag, 30. März, geben wir an unserer Demonstration in Bern der Schweizer Bundesregierung eine letzte Chance, wieder ein bisschen vernünftig zu werden und Schüssel wieder auszuladen. Wenn sie nicht Vernunft annehmen werden morgen Freitag, am Tag seines Besuches in der Schweiz, weitere Protest-Kundgebungen folgen.

Auch in der Schweiz versuchen rechte PopulistInnen das politische Klima zu verschärfen. Von Haider lernen, heisst siegen lernen ist hierzulande ein Motto der rechtspopulistischen und rechtskonservativen Parteien geworden.

Schweizer Rechtskonservative haben beste Kontakte zur FPÖ und anderen rechten Parteien in Europa. Die Rechten vernetzen sich europaweit, sie tauschen Erfahrungen und Strategien aus, hetzen in ähnlichem Stil gegen Minderheiten. PessimistInnen reden davon, dass der Schweizer Milliardär und Rechtspopulist Christoph Blocher jetzt dort stehe, wo Haider begonnen hat.

Deshalb ist es wichtig, dass auch wir uns vernetzen, dass wir Nein sagen zum Haidertum. Wenn sich HaiderhelferInnen verbrüdern, müssen wir beginnen global zu denken und lokal zu handeln, Erfahrungen und Strategien auszutauschen. Der Widerstand gegen Rechts darf nicht nur an allwöchentlichen Demonstrationen manifestiert werden, sondern muss jeden Tag und jede Nacht wachsam bleiben.

Soweit unsere Grussbotschaft. Wir wünschen Euch viel Kraft und Ausdauer. Lasst Euch nicht einschüchtern - Unser Kampf muss weitergehen.

Liebe Grüsse aus Bern

Bündnis Alle gegen Rechts
(www.lorraine.ch/antifabern)