01/2014

Den Akademikerball verunmöglichen!

Wir versuchen, diese Seite als Überblick aktuell zu halten, d.h. es könnten sich noch Infos hinzugesellen oder, falls notwendig auch korrigiert werden. (Letztes Update: 22.1. 21:00)

Am 24. Jänner 2014 ist es wieder soweit: Der sogenannte "Akademikerball" soll in den Räumlichkeiten der Wiener Hofburg stattfinden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine harmlose Tanzveranstaltung, sondern um ein rechtsextremes Großevent. Auf dem von der FPÖ angemeldeten und von diversen Burschenschaften organisierten Spektakel tummelten sich in den vergangenen Jahren Rechtsextreme aus ganz Europa. Neben hunderten Gäst_innen aus Österreich und Deutschland waren beispielsweise Rechtsextreme aus Frankreich, Belgien und Schweden anwesend.

Zwischen Walzerklängen und dem einen oder anderen Gläschen Sekt wird dort einerseits in elitärem Kreise der "deutschen Kultur" gefrönt, andererseits soll der Ball auch für Vernetzungen und Austausch dienen. Sprich, alle möglichen Ballbesucher_innen wollen eifrig netzwerken - und nebenbei noch eine lustige Party feiern.

Zu dumm, dass wir und einige andere Leute da etwas dagegen haben. Wie schon in den vergangenen Jahren wird der Ball auch heuer nicht ungestört über die Bühne gehen. Es gibt viele Möglichkeiten, um den Burschis und ihren Freund_innen den Abend zu vermiesen. Plant kreative Aktionen, beteiligt euch an Blockaden und/oder geht bei einer Demo mit. Die diesjährige NOWKR Demo geht um 17h von Landstraße/Wien Mitte los. Weitere Infos zur Demo und zu Veranstaltungen im Vorfeld findet ihr unter nowkr.at

Umfangreiches Material zu Burschenschaften und Co. findet ihr in unserem Schwerpunkt No Burschis!

Sperrgebiet und Vermummungsverbot

Etwas überraschend wurde die Kundgebung des zivilgesellschaftlichen Bündnisses "Jetzt Zeichen setzen!" am Heldenplatz untersagt und die Sperrzone im Vergleich zu den Vorjahren massiv ausgeweitet. Damit wird KZ-Überlebenden, die dort eine Rede geplant hatten, ihr Podium geraubt, zu Gunsten der rechtsextremen Burschenschaften...

Die aktuellste Sperrzone und die Demorouten seht ihr hier.

Weiters hat die Polizei ein Vermummungsverbot in den Bezirken 1-9 erlassen. Damit stellt sich die Polizei selbst einen Freibrief aus, innerhalb des Gürtels willkürlich Menschen anzuhalten, zu kontrollieren, zu durchsuchen und wegzuweisen. Strafen bis zu 500 Euro drohen. Damit soll einmal mehr antifaschistischer Protest kriminalisiert und Antifaschist_innen eingeschüchtert werden.

Live-Ticker

Um einen möglichst guten Überblick über die Situation in der Stadt zu geben werden wir am 24. Jänner wieder unsere Ticker-Seite https://ticker.raw.at aktivieren. Wir betreiben diese Ticker-Seite, weil wir in den vergangenen Jahren Twitter und Twitter-ähnliche soziale Netzwerke als zunehmend unübersichtlich empfanden: Oft ist nicht klar, von wann die Info ist, wenn von z.B. "Kessel" geschrieben wird, um welchen Kessel es sich handelt und manchmal ist einfach die Menge an Informationen überfordernd statt hilfreich. Zusätzlich sind auch zunehmend Nazis & Co. auf Twitter unterwegs und versuchen zu stören oder Fehlinformationen zu verbreiten. Der Ticker ist nicht für jene, die daheim auf der Couch sitzen gedacht, sondern für Aktivist_innen auf der Straße. Deshalb ist er auch Smartphone-optimiert.

Falls wer kein Smartphone mitnehmen kann oder möchte: Radio Orange wird während der Proteste wieder live Bericht erstatten, ein mobiles Radio ist daher empfehlenswert. Viele Handys und Mp3-Player können Radio per FM empfangen.

Infos für Taxi-Lenker_innen

Unter dem Motto "Keine Beförderung von rechtem Gedankengut" gibt es Plakate und Flyer, die sich an Taxilenker_innen richten: Denn Taxis sind die bevorzugte Transportmöglichkeit für die Gäst_innen des Akademikerballs, um in die Hofburg zu gelangen.

Tipps

Es ist empfehlenswert, vor Demonstrationen Rechtsinformationen (nochmal) durchzulesen, zum Beispiel beim Rechtsinfokollektiv. Außerdem ist es gerade für größere Aktionstage sinnvoll, gut ausgerüstet loszuziehen. Unsere Empfehlungen für einen gut gepackten Demorucksack gibt es hier.

Bildet Bezuggruppen! Am besten ihr seit in kleineren Gruppen unterwegs, mit Leuten die ihr gut kennt und denen ihr vertraut. Überlegt euch im Vorfeld, was ihr an diesem Abend machen möchtet und was lieber nicht. Achtet auf einander und passt auf euch auf! Nähere Infos zu Bezuggruppen findet ihr ebenfalls beim Rechtsinfokollektiv.

Wir bitten außerdem alle, vorsichtig mit Fotos, Videos und dergleichen umzugehen! Was das genau bedeutet haben wir gemeinsam mit anderen Medien-Aktivist_innen hier ausgeführt