08.01.2013

2013

Mittwoch, 09.01.2013

08.01.2013

Solidarität gegen Vergewaltigung

Kundgebung

raw.at

12.02.2013

Massiver Polizeieinsatz und rassistische Hetze gegen Armutsbetroffene

Mit einem massiven Polizeeinsatz wurde am 22. Jänner ein Haus in der Gumpendorferstraße (Wien-Mariahilf) gestürmt. Angeblich galt die Aktion dem Hauseigentümer - es waren aber die Bewohner_innen, die stundenlang in der Kälte stehen mussten. Die begleitende Berichterstattung bediente antiziganistische und rassistische Ressentiments und wärmte Mythen wie die "Bettelmafia" auf. Die BettelLobbyWien berichtet:

Verfolgung und Vertreibung von Minderheitenangehörigen steht im vereinten Europa auf der Tagesordnung. Auch in Wien wird massiv Druck gemacht: 200 PolizistInnen stürmten Dienstagnacht ein Haus im 6. Bezirk. Bis zu vier Stunden mussten die BewohnerInnen – viele von ihnen Roma aus Osteuropa – in der Kälte stehen. Die Boulevardmedien Krone und Österreich brachten rassistische Berichte zum “Massenquartier” und den “skandalösen Zuständen”. Auch Wien heute berichtete am 24.1. darüber. Wer den Wien heute Bericht genau anschaut, sieht Bilder von ordentlich aufgeräumten Zimmern und verängstigen BewohnerInnen, die vor allem eins versuchen: Klar zu machen, dass sie arm sind und versuchen für sich und ihre Familien den Lebensunterhalt zu bestreiten, und dass sie sich immer wieder gegen das Vorurteil zur Wehr setzen müssen, von der Bettelmafia ausgebeutet zu werden. Der Skandal ist also nicht das Haus – auch wenn es baulich nicht im besten Zustand sein mag -  und schon gar nicht seine BewohnerInnen, sondern der massive und verstörende Einsatz von Polizei und Magistrat gegen Armutsbetroffene und die rassistische Berichterstattung. Statt auf Aufklärung und Sachlichkeit zu setzen, wird mittels unreflektierter Meldungen an die Boulevardmedien zusätzlich Öl ins Feuer der Hetzkampagnen gegossen. In einem offenen Brief an Bürgermeister Häupl verurteilen wir diese Vorgehensweise.

Der offene Brief an Häupl ist am Blog der BettelLobbyWien zu lesen.

20.02.2013

Antimuslimisch-rassistische Buchpräsentation in Wien

Am 19. Februar fand beim Wiener Akademikerbund die Präsentation der deutschsprachigen Übersetzung von Anke Van dermeerschs Buch "Weder Hure noch Sklavin" ("Hoer noch slavin" im Original) statt. Das Buch soll Frauen vor der "Islamisierung Europas" warnen. Laut Anke Van dermeersch stelle der Islam Frauen als "minderwertig, schwach, böswillig und intellektuell minderbegabt an". Weiters beschränke sich die Rolle der Fraue im Islam auf "diejenige der Mutter". Tatsächlich mag es sein, dass manche Auslegung des Islam derartige Frauenbilder transportieren, aber gerade im Umfeld der FPÖ und anderer rechtsextremer Akteur_innen wird häufig genau dasselbe Rollenbild tradiert.

31.03.2013

Interview mit feministischer Punk-Band Kissmybabushka

Die feministische Punk-Band Kissmybabushka berichtet in einem Interview mit "Straßen aus Zucker" über Solidaritätsarbeit für Pussy Riot, die eigene Politisierung und gegenwärtige Proteste in Russland. Dabei ist unter anderem Thema, dass Pussy Riot oft vorrangig als Punkerinnen* und Anti-Putin-Protestierende und weniger als Feministinnen* dargestellt werden:

In den deutschen Medien werden "Pussy Riot" gewöhnlich als Punk-Gruppe oder als Aktivistinnen beschrieben, die feministische Stoßrichtung der Gruppe findet seltener Erwähnung.

Ja, auch im Prozess spielte das keine Rolle, selbst die Rechtsanwält_innen von Pussy Riot haben die feministische Komponente der Aktion ignoriert und die Aufmerksamkeit nur auf den Protest gegen Putin gerichtet. Das wird sich jetzt mit neuen Anwält_innen hoffentlich ändern. Spannend für eine feministische Einschätzung ist auch, dass bei der Aktion in der Kirche nach den "Hintermännern" gesucht wurde – schnell kam der Mann einer der Frauen von Pussy Riot in den Blick der Justiz. Die Frauen als eigenständig handelnde Personen wahrzunehmen, das geht nicht in den Kopf eines Sexisten.

Das vollständige Interview gibt es am Blog der Straßen aus Zucker. Einige ältere, zum Teil aber nach wie vor aktuelle Infos zu Pussy Riot gibt es in unserem Schwerpunkt zu Pussy Riot.

01.04.2013

CALL: Invitation for Participation – (queer-)feminist festival Vienna 6-9 June 2013

From 6-9 June, a (queer-)feminist festival is going to take place in Vienna. We are happy to promote the call for participation :-)

Dear all!

We would like to invite you to participate in our self-organized D.I.Y. queer°_feminist super cool festival of awesomeness against Western bias :-)

The idea to organize a queer_feminist festival originated among a small group of migrants* from this imaginary place called (South)Eastern Europe, looking for a space where they could engage in a critique of the hegemony of Western queer_feminist concepts and focus on self-representation, empowerment and networking. Since then, people from many different contexts and backgrounds agreed to work together to organize the festival. Our mutual goal is to bring together activists, artists, performers and (other) interested people from various feminist and LGBTIAQQ°°- spaces and regions out of (South)Eastern contexts. Literally, we want to create a space for debating and examining representations, differences and imbedded power-relations.

This non-commercial, self-organized D.I.Y festival will be held from June 6-9, 2013 in Vienna.

The festival is open for any formats and ideas, e.g. workshops, lectures, panel discussions, exhibitions, concerts, parties or whatever you come up with. The organizers will work hard to create space where people feel free to meet, exchange and discuss possibilities and forms of queer_feminist activism in different contexts.
Please send us your ideas, suggestions or questions!
Your contributions needn't be in English or German. Any language is welcome - but please do tell us as soon as possible if you need translation! We will try to find the way.
We will try to reimburse as many people as possible for their travel costs and connect people for private accommodation. The financial support will primarily go to people travelling from SouthEastern countries, unfortunately we will not be able to financially support (all) people coming from the western countries. Also, we will offer help with Visa-issues.

For any questions and submissions: kvirfem_festival@riseup.net

Please spread the word!
We are also still looking for co-organizers, helpers and translators!
We are really looking forward to welcoming you to Vienna!
The Organization-Team

 ° We are aware that by now, „queer“ is a highly theoretical and academic term, which at the same time becomes more and more linked to consumerism and a certain “chic lifestyle”. Nevertheless we decided to use it for our cause, to re-implement it to signify a form of fight, and to make it visible and strong again. We are also aware, that “queer” can be seen as a Western hegemonic concept and that in the course of the festival it will not appeal to everyone. One of the purposes of the festival will be to discuss exactly these issues.
 °° Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Intersexual, Asexual, Questioning, Queer

05.05.2013

SoliLa: Landbesetzung für solidarische Landwirtschaft in Wien

Derzeit ist eine Landbesetzung in Wien im Gange: Seit Samstag, 4. Mai, wird eine Landfläche am Drygalskiweg 49, im 21 Wiener Gemeindebezirk solidarisch bewirtschaftet. Die Landfläche ist im Besitz des Wiener Bereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds. Aktuell scheint eine Räumung der Landbesetzung am Montag morgen (6. Mai) möglich. Wir dokumentieren eine Aussendung von SoliLa

22.07.2013

n3tw0rk.org gibt es nicht mehr.

Wir wurden gebeten, folgenden Text zum Abdrehen des Diskussionsforums n3tw0rk.org zu veröffentlichen.

28.10.2013

Rechtsextreme greifen KOMintern-Versammlung im EKH an

Am Sonntag, 27. Oktober 2013, haben 30-40 Rechtsextreme eine Versammlung der KOMintern in den ATIGF-Räumlichkeiten im EKH überfallen. Die Angreifer_innen kommen wahrscheinlich aus dem "Unsterblich Wien"-Umfeld einer rechtsextremen bis neonazistischen Fangruppierung der Austria Wien. Ein Verletzter musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, neun Angreifer_innen wurden von der Polizei festgenommen, nachdem sie von den Angegriffenen zurückgedrängt und gestellt wurden. 

Laut einer ersten Stellungnahme der KOMintern wurden bei dem Angriff rassistische Sprüche gerufen. Am Sonntag Nachmittag fand ein Wiener Derby zwischen Austria Wien und Rapid statt. Die Fangruppierung "Unsterblich Wien" ist schon lange als rechtsextrem bis neonazistisch bekannt. Nachdem die Polizei vorerst - wie zu erwarten - erst prüfen musste, ob der Angriff einen politischen Hintergrund hat, wurde Sonntag abend gegenüber dem Kurier auch seitens der Polizei bestätigt, dass die Angreifer_innen "Unsterblich Wien" zuzuordnen seien. 

Für Montag, 28. Oktober, um 17 Uhr ruft die KOMintern zu einer antifaschistischen Kundgebung gegen rechtsextreme Gewalt am Viktor-Adler-Markt auf. 

Samstag, 09.11.2013

06.11.2013

Niemals Vergessen!

Mahnwache und Kundgebung der Initiative Aspangbahnhof am 9. November. "In den Jahren 1939—1942 wurden vom ehemaligen Aspangbahnhof zehntausende österreichische Juden in Vernichtungslager transportiert und kehrten nicht mehr zurück“

Kundgebung und Mahnwache

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Sonntag, 10.11.2013

06.11.2013

Antifaschistischer Rundgang in Penzing

Zum Gedenken an das Novemberpogrom 1938 findet ein antifaschistischer Rundgang zu Orten ehemaligen jüdischen Lebens statt, die oft auch zu Orten nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Dieses Jahr geht der Rundgang durch den 14. Bezirk (Penzing).

Gedenkrundgang

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Veranstaltungen zu Gefängnis/Anti-Knast

In den kommenden Tagen und Wochen finden einige Veranstaltungen rund um Gefängnisse statt:

Am Mittwoch, 11. Dezember, wird ab 19h in das Bäckerei die Privatisierung von Gefängnissen diskutiert und ein neuer Film zum Schubhaftzentrum Vordernberg (Steiermark) gezeigt. Dieses Schubhaftzentrum steht kurz vor der Inbetriebnahme und soll in großen Teilen von einer privaten Sicherheitsfirma (G4S) betrieben werden.

Für Samstag, 14. Dezember, ruft das Anarchist Black Cross Wien zu einer Anti-Knast Demo unter dem Motto "Gerechtigkeit durch Recht? Gegen das Gefängnis und die Gesellschaft, die es benötigt" auf. Treffpunkt ist 15 Uhr vor der Uni Wien (Rampe). Stationen der Demo werden verschiedene Aspekte des Gefängnissystems behandeln.

Und wie letztes Jahr soll es auch heuer zu Silvester eine Demonstration zum Gefängnis in Simmering geben.

14.12.: Workshop: Im Spiegel von "Disziplin", "Arbeit" und "Verwurzelung"

Wir wollen auf folgenden spannenden Workshop aufmerksam machen:

Im Spiegel von "Disziplin", "Arbeit" und "Verwurzelung"
Kritik am Rassismus gegen Sinti, Roma und andere

Zuschreibungen wie "faul" sein, stets "umherziehen", "unehrlicher" Arbeit nachgehen oder "sorglos" in die Zukunft leben sind Teile eines komplexen Stereotyps, von dem überwiegend Sinti und Roma betroffen sind.
Diese Stereotype werden in einer langen historische Tradition aufgegriffen und aktualisiert, zum Beispiel in Zuwanderungsdebatten oder um das Bettelverbot. Die Fremdzuschreibungen sind dabei immer mit Selbstbildern verbunden, welche selten sichtbar gemacht werden. Bei der Kritik am Rassismus gegen Sinti und Roma müssen sowohl konkrete Diskriminierungsformen als auch die dahinterstehenden Bilder betrachtet werden.

Wir wollen uns im Workshop (selbst!-)kritisch mit Strukturen, Funktionen, Kontinuitäten und Konsequenzen dieses Rassismus auseinandersetzen – einem Thema, welches in großen Teilen einer kritischen, emanzipatorischen Linken nach wie vor marginalisiert wird bzw. scheinbar ignoriert werden kann.
Was sind unsere eigenen rassistischen Sozialisationen und wie sind diese gesamtgesellschaftlich eingebettet? Wie können wir diese erkennen und in eine selbstkritische solidarische Praxis umsetzen? Mit welchen anderen strukturellen Diskriminierungsformen und Diskursen ist der Rassismus gegen Sinti und Roma verknüpft? Was sollen Begriffe wie Rassismus gegen Sinti und Roma, Antiromaismus oder Antiziganismus überhaupt beschreiben und welche analytischen/politischen Möglichkeiten und Grenzen behinhalten sie? Das sind einige der Fragen, die wir im Workshop mit euch diskutieren wollen. Nach der gemeinsamen Erarbeitung einer kritischen Perspektive wollen wir ausgehend von Euren Interessen unterschiedliche Themen vertiefen.

Wer sind wir und warum machen wir diesen Workshop?
Als nicht Betroffene haben wir selbst viele Unsicherheiten mit dem Thema, aber auch mit diesem Workshop und unserer Position. Gerade aus diesen Unsicherheiten und der Position als Nicht-Betroffene heraus ergibt sich für uns Motivation und Notwendigkeit, uns mit dem Rassismus gegen Sinti und Roma und den Zuschreibungen dahinter auseinanderzusetzen.

Zeit: Samstag, 14.12.2013, 14-18 Uhr
Ort: w23 (Wipplinger Straße 23, 1010 Wien – vor dem Haus die Treppen halb runter, oder vom Tiefen Graben her kommend die Treppen halb rauf.
Die w23 ist leider nicht barrierefrei – bitte kontaktiert uns, dann überlegen wir gemeinsam, wie wir den Zugang möglichst barierefrei gestalten können!)

Fragen? Bitte schreibt uns an: krit-ws@riseup.net

Wir freuen uns auf einen spannenden workshop mit euch!